Mittwoch, 22. Juni 2011

fête de la musique oder ein willkommener anlass

gestern war es wieder so weit, ganz berlin feierte auf den straßen, in kneipen, bars und cafés, restaurants, kirchen, kindergärten und schulen, unter und auf brücken, an bushaltestellen und in der s-bahn. es war die längste nacht des jahres und berlin begang sie mit der fête de la musique. den ganzen tag klang und dröhnte es aus allen ecken. es wurde noch mehr auf den straßen getanzt, als es hier ohnehin schon den ganzen sommer über getan wird, es war herrlich. nur jedes fünfzehnte wort war ein deutsches, die meisten verstand ich nicht, auch so manches deutsche nicht. mit dem feierabend füllten sich die straßen, die kinderfeste wichen den partys, bis 10 durfte draußen gefeiert werden. zwischen friedrichshain und kreuzberg herrschte ein für fahrradfahrer ausgesprochen feindliches terrain, die radwege wurden zu den roten teppichen der verliebten, der boden war überzogen von einer romantisch knisternden glitzerschicht. die stadt hatte sich offenbar für freies marihuana für alle entschieden, anders kann ich mir die durch die kreuzberger oranienstraße wabernden nebelschwaden nicht erklären. menschen, arm in arm, trunken vor liebe und alkohol, spazierten, schlenderten und torkelten durch die straßen, bewegten sich, je nach liebes- und alkoholpegel mehr oder weniger rhythmisch zu den wummernden melodien, die sich von lautsprecher zu lautsprecher durch ganz kreuzberg hangelten. ab 10 herrschte dann tatsächlich irgendwie ungemütliche aufbruchstimmung - rein wollte keiner so recht, aber draußen war feierabend. die grünen männlein lauerten schon händereibend darauf, dass gegen die sperrstunde verstoßen wurde und sie schöööön einen auf dicke hose machen konnten. nach kreuzkölln trauten sie sich wohl nicht so recht, hier konnte man noch draußen sitzen. auf dem weg zurück nach friedrichshain, erneut durch das weiß-grüne Glitzerbett rollend, wurde mein herz von freude darüber erfüllt, in dieser verrückt verzückten stadt zu leben. die, eben erst durch das wahnsinnige cello-solo auf der oberbaumbrücke auf einen neuen höchststand gebrachte euphorie, wurde unmittelbar nach der warschauer brücke von einer grün/schwarzen, mit schlagstöcken bewaffneten wand abrupt ausgebremst. linke sitzblockaden gegen demonstrativ kaugummikauende (ja, man kann demonstrativ kaugummi kauen!) polizisten. warum muss ich friedrichshain immer gleich gezankt werden? sollte ich zurück in das glitzernde, funkelnde und tanzende kreuzkölln?

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