Montag, 14. November 2011

eigentlich ...

... habe ich den richtigen zeitpunkt schon verpasst. der herbst ist dann doch ziemlich schnell zum fast-winter geworden und dieser komische moment, diese wenigen wochen, in denen berlin zwischen sommer und winter schwebt, ist schon so gut wie vorbei. das bunte, seltsame völkchen dieser großen stadt zeigt in diesen wenigen wochen seine ganze diversität. da stehen an der ampel zwei menschen: einer (meistens eine frau) in mantel, möglicherweise schon mütze und stiefeln, der andere (meistens ein mann) direkt daneben in kurzen hosen und t-shirt. da ergeben sich die ersten schon dem tristen grau und schwarz, den hochgestellten mantelkragen, den blassen, freudlosen gesichtern, während die anderen den herbst spätsommer nennen, und nochmal so richtig aus den vollen schöpfen - bunt, kurz und laut. da geben sich das sommer-berlin und das winter-berlin den staffelstab in die hand. die, die sich nicht so recht entscheiden können, verabschieden sich wehmütig vom bunten, fröhlichen und aufgeschlossenen sommer-berlin um sich anschließend, mit einem tiefen säufzer, dem unfreundlichen, griesgrämigen und matschigen winter-berlin zuzuwenden - drumherum kommt man ja doch nicht.
jetzt ist er vorbei - dieser moment. das leicht motzige winter-berlin hat das verrückte sommer-berlin vor die tür gesetzt oder weggesperrt oder zu seiner tante aufs land geschickt und regiert die stadt mit eisiger hand. hier und da rufen nochmal eine bunte mütze oder ein paar geringelte strümpfe zum protest auf, doch der aufschrei bleibt unbeantwortet. nur auf den spielplätzen darf das bunte, laute und verrückte sommer-berlin bleiben. aber die mitspieler werden langsam weniger, weil die kleinen finger an den schaukelketten fest zu frieren drohen.
bis bald, geliebtes sommer-berlin, wenn du uns im frühling von deinen reisen erzählst und unseren blick wieder vom asphalt gen himmel lenkst ...

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