Hauptstadt

Donnerstag, 18. Dezember 2008

zipper

ZC050006_small"wegen einem reißverschluss" wiederholte ich apathisch, während ich den kopf immer wieder gegen das lenkrad schlug, "wegen einem reißverschluss" (der dativ ist im täglichen sprachgebrauch leider verloren gegangen). da stand ich nun, abends um sieben minuten nach acht, in der skalitzer straße in berlin kreuzberg. nichts ging mehr. der unangenehme typ vor mir scherte aus, um dann 20 meter weiter vorne wieder links zu blinken. is zwar nich grade die feine englische art, aber hätte ich auch mal machen sollen!
was haben die menschen nur gegen den reißverschluss. er ist in unseren leben unentbehrlich geworden, er hat massenweise knöpfe arbeitslos gemacht und eigentlich dachte ich immer, er sei eine gute erfindung, aber ich habe mich in ihm getäuscht. er ist zu kompliziert für uns prekariatler. offensichtlich. jetzt kann ich auch mirja boes verstehen! 15 minuten für 50 meter. ich glaube es war inspector gadget, der dieses fantastische auto hatt, das einfach die räder ausfahren konnte und so über alle wartenden autos hinweg brausen konnte . . . ich wünschte, ich wäre inspector gadget!

Sonntag, 7. Dezember 2008

modepolizei

ich will mich wirklich nicht als oben genanntes aufspielen, aber manchmal gruselt es einen einfach. ich sitze gerade in einem der berliner in-cafés und bin erstaunt, nein, erschüttert, wie sich manche menschenauf die straße trauen. ich unterstelle jetzt einfach mal so ziemlich jedem so viel eitelkeit, dass er einen blick in den spiegel wirft, bevor er das haus verlässt. setzt man dies voraus, ist das, was sich einem in berlin mitte/prenzlauer berg so begegnet umso unerklärlicher. manchmal kann ich mir nicht vorstellen, dass mein gegenüber in den spiegel geschaut hat und bei sich dachte: "hey, sieht klasse aus, da hab ich mich ja mal wieder selber übertroffen". ok, den letzten teil des satzes kann ich mir schon vorstellen, aber erben den ersten nicht. die beine bei minusgraden quasi nackig, den po in schmuddelig beigen flokati gewickelt, den oberkörper in ein olles schießer-feinrip-unterhemd gesteckt, jacke drüber und raus. ernsthaft? ein glitzerband das stark an die gimmicks aus Pferdezeitschriften erinnern auf den kopf, ne feder reingesteckt und schon ist der alltagsfähige look berlins perfekt.
wuahhh, da schüttelts mich - mein gott bin ich spießig!

Dienstag, 23. September 2008

27 minuten s-bahn

27 minuten berliner ringbahn an einem montag nachmittag.
bereits zwei stationen nach mir steigt ein älterer herr in die bahn und setzt sich auf den freien platz zu meiner rechten. zwischen uns ist ein klappplatz frei. er ist nach oben geklappt. wir haben noch nicht den nächsten bahnhof erreicht, da zückt der mann schon sein handy: "... ach kleene, weeste doch, dass ick dir jern hab!" schreit er in sein mobiltelefon. "nee, ick sitz inna s-bahn, da will ick nich so schrein", schreit er weiter. allgemeines geräuschvolles schmunzeln unter den umsitzenden. "bin müde - nee, nich weil ick jesoffen hab ...!" ich schnaube los. um mich herum zucken die körper meiner mitreisenden vor unterdrücktem lachen.
am bahnhof neukölln steigt er aus - nicht ohne uns allen und seiner kleenen am anderen ende der leitung mitzuteilen, dass er vor lauter jeschwätz nu fast seine station verpasst hätte.
am bahnsteig schöneberg tanzt ein mann, um das kind auf dem arm der fremden frau neben ihm zum lachen zu bringen. es gelingt ihm.
am gleichen bahnhof steigt ein junger mann ein und setzt sich mit seinem husky auf den boden der bahn. die beiden scheinen eine angeregte unterhaltung zu führen.
plötzlich schreckt die junge frau, die mir gegenübersitzt, hoch, blinzelt verschlafen - wir scheinen ihre station aber noch nicht erreichet zu haben, denn sie macht die augen wieder zu und lässt ihren kopf zurück auf die brust sacken.
heidelberger platz - ich muss aussteigen.
27 minuten s-bahn.

Montag, 22. September 2008

da liegen welten zwischen

kürzlich, auf dem weg nach hause, wurde ich mal wieder von den friedrichshainern überrascht. am u- und s-bahnhof warschauer str. steht seit einigen monaten eine riesige led-werbetafel der o2 world, nur damit man den riesigen klotz, der von dort aus gut sichtbar am horizont tront nicht übersieht.
Bild004
dreht man nun den kopf gen friedrichsain prangt dort seit kurzem ein fast ebenso großes schild, im gleichen blau, doch irgendwas ist anders:
Bild0081
sollte man es aufgrund der qulaität meiner handycamera nicht lesen können, unter "H4 world" steht "willkommen in der hartz IV-arena berlin".

Montag, 1. September 2008

aufgeschnappt

ein besuch in berlin lohnt sich wieder/nochmal schnell. die eastside gallery soll umgestaltet werden. und zwar schon bald. all die künstler, die sich bereits nach dem fall der mauer an eben dieser gütlich getan haben, dürfen jetzt wieder ran.
das bedeutet natürlich, am besten jetzt schnell nochmal kucken kommen und dann, sobald sie fertig ist, wieder kucken kommen. ich bin gespannt! ich freue mich auf die visualisierung der entwicklung der streetart . . . mal sehen!

Mittwoch, 16. Juli 2008

nasse hunde

schwüle verregnete juli tage sind in den öffentlichen verkehrsmittel berlins die hölle auf erden. schwül heißt eklige schwitzige haut und haare fremder menschen, die an der eigenen ekligen schwitzigen haut kleben(wähäh). verregnet heißt, auch wenn nicht ekelhaft schwitzig kleben trotzdem haare fremder menschen an meiner nassen haut (wähähäh). nass heißt außerdem, dass nasse stinkende hunde in der bahn sind (wähähähäh). die steigenden spritpreise sorgen zu guter letzt dafür, dass die bahn so richtig brechend voll ist (und stinkende nasse hunde ich auf meinen füßen niederlassen, lange blondierte haare einer überschminkten touristin, die das alles totaaaaal witzig findet, mein gesicht durch die eklig schwitzige schulter meines DIREKTEN nachbars verformt (wääääähäääää) - was für eine fahrt . . .

Sonntag, 11. Mai 2008

carneval

ganz berlin ist von den betrunkenen carneval-der-kulturisten
besetzt ...ganz berlin? Nein! Ein von unbeugsamen freunden bevölkertes fleckchen hört nicht auf, dem eindringling widerstand zu leisten.
an pfingsten war grundsätzlich immer bisschen schlechtes wetter, darauf konnte man sich verlassen. in beriln ist am pfingstwochenende traditionell das größte "multi-kulti-festival" deutschlands (ich sach jetz nüscht zu dem begriff "multi-kulti", das würde ausufern) - der carneval der kulturen. den abschluss dieses riesigen festes bildet ein großer bunter umzug. bisher war ich immer mittendrin dabei, war ja nie soooo gutes wetter, also auch nie soooooo übermäßig viel los. dieses jahr ist das anders. dieses jahr scheint die sonne. dieses jahr wurden am pfingstsonntag sommerliche temperaturen erwartet. dieses jahr wurden statt wie bisher 600.000 1.5 millionen menschen erwartet. da hatte ich dann doch keine lust drauf. große menschenmassen machen mich nervös. wenn die dann auch noch betrunken sind, dann machen sie mir angst.
wir haben uns also dazu entschlossen, ihn dieses jahr zu boykottieren. nein, stimmt nicht, zu ignorieren. wir haben den carneval herrlich zaubertrank grillend am ufer des landwehrkanals. man muss ja gott sei dank nich jeden massenauflauf mitmachen.
der sommer in berlin ist herrlich!

Dienstag, 11. März 2008

navigationsgeräte und ein bvg-streik

heute ging der streik der bvg, also der berliner verkehrsbetriebe, in den siebten tag. bisher fand ich das zwar echt nervig, aber nicht soooooo schlimm, da ich relativ lange um die nutzung der öffentlichen herum kam. heute musste ich aber zur uni. mim auto. das sind 17,8 km. ich hab eine geschlagene stunde gebraucht. für 17,8 km. das heißt, ich bin mit 17,8 km/h gefahren - durchschnittlich. da wär ich ja mim fahrrad schneller gewesen.
da wunder ich mich doch, dass, obwohl ungefähr jedes zweite auto mittlerweile über ein navigationsgerät verfügt, hier das totale chaos ausbricht. die fahren alle wie die absoluten volldeppen. plötzliche, unvorbereitete vierfache spurwechsel, schamloses dazwischengequetsche, urplötzliche entscheidungen, von der überholsput doch noch schnell die ausfahrt zu erwischen. würde sich das ganze tatsächlich auf 17,8 km/h verteilen, wäre alles easy, da man dann aber doch größtenteils steht und zwischendurch mal ganz kurz 80 fahren darf ist alles ein riesen tohuwabohu (tolles wort!).
mit den öffentlichen brauch ich 45 minuten und kann dabei die zeitung lesen.
liebe bvg: is jetz ma gut! wirklich!

Mittwoch, 5. März 2008

ohne worte

maerzbuddha

Dienstag, 19. Februar 2008

gestern . . .

. . . hatte ich mal wieder das vergnügen mit einer reizenden schulklasse in den öffentlichen. die haben es tatsächlich geschafft um vom alexanderplatz zum rosa-luxemburg-platz zu fahren (das ist nur eine einzige Station, 920 meter zu fus, aber nööö, wir nehemen ma die u-bahn, dann habta die auch ma gesehen) haben die den halben u-bahn verkehr lahmgelegt. es ist ein phänomen, das unbedingt mal bemerkt werden muss: menschen rennen oder drängen zur u-bahn. sobald sie aber über die schwelle getreten sind bleiben sie stehen, völlig ausblendend, dass hinter ihnen ja noch ne ganze meute angerannt kommt und auch in die u-bahn will. die regt sich dann auf und sobald der nächste im sicheren innern der bahn ist, bleibt er erst mal stehen. wie blöd muss man eigentlich sein? und noch was, an all diejenigen, die sich noch nie mit einem rucksack in einer menschenmasse aufgehalten haben: wenn du dich mit dem ding auf dem rücken drehtst, dann pfefferst du ihn irgendjemandem ins gesicht!! ich hab jetzt nen roten streifen im gesicht.
hmm, ich mag diese gesellschaft nicht, in der indivudualismus das höchste maß ist. ich finde das n bisschen asozial. und mein beispiel ist ja nu wirklich sehr sehr harmlos! eben ein beispiel - in kleinem maßstab zwar, aber doch exemplarisch.

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