seltsames verhalten im straßenverkehr
ich bin mir ehrlich gesagt nicht so ganz sicher, dass diese fest installierten blitzanlagen, die man als verkehrsteilnehmer ja offensichtlich sehen SOLL, ihren zweck erfüllen. wenn sie blitzen, dann erfüllen sie mit sicherheit ihren zweck, keine frage, aber als abschreckungs- oder warninstrumente verfehlen sie diesen. die sichtung eines dieser dezent am straßenrand errichteten monstren führt nicht selten zu fast schon unkontrolliertem bremsen, völlig egal, wie schnell man vorher gefahren ist. kann unter umständen schon zu brenzligen situationen führen. eine ähnliche wirkung haben streifenwagen. da traut man sich im stadtverkehr ja nicht mal mit 55 km/h dran vorbei. die unvorbereitete kontaktaufnahme (gehen wir mal von etwas harmlosen wie sichtkontakt aus) fördert, ähnlich wie blitzanlagen, die seltsamsten fahrkünste zutage. schlagartig bewegen sich die hände, die bisher irgendwo lässig im auto rumlagen, auf zehn und zwei uhr, der blick geht starr geradeaus (bloß keinen blickkontakt herstellen, denn was ich nicht sehe ist ja bekanntlich auch nicht da). schnell nochmal überprüfen, ob ich auch angeschnallt bin, schweißausbrüche, die gedanken wandern von der am rand leicht abblätternden tüv-plakette, über den tacho zur musikanlage (wie stelle ich die musik leiser ohne die hände von zwei und zehn uhr wegzubewegen?). der blick zurück auf den tacho, nach vorne, wieder auf den tacho, vorbildlich einen blick in jeden erdenklich spiegel und wieder zurück zum tacho und schnell wieder nach vorne. am besten irgendwie entspannt und gelichzeitig konzentriert aussehen. das ist doch kein normales fahrverhalten! das schlimmste daran ist eigentlich, dass man, da man sich ja nun zwanghaft an alle verkehrsvorschriften hält, möglicherweise noch ewig neben der streife her fährt. da klingelt das handy - ein alptraum.
annablume - 8. Jun, 14:39
dann sitzt